Glossar HAARKONZEPT
Kutikula: Bezeichnet die Schuppenschicht des Haars
Als „Kutikula“ wird die äußere Schicht des Haares bezeichnet, wenn man so will die „Rinde“ des echten Haares. Diese „Rinde“ ist, wie es unter dem Rasterelektronenmikroskop sichtbar wird, in Schuppen aufgebaut wie ein Tannenzapfen. Deshalb nennt man die Ummantelung des Haares auch die „Schuppenschicht“. Wenn echte Haare stumpf und spröde wirken, ist nichts anderes passiert, als dass sich die Schuppen der „Schuppenschicht“ aufgestellt haben und somit die Oberfläche des Haares aufgeraut ist. Pflegeprodukte dienen im Grunde zu nichts anderem, als die Schuppenschicht wieder zu schließen, d.h. zu glätten, um das Haar wieder glänzend und geschmeidig zu machen. Bei der Verarbeitung von Echthaar für Zweithaarerzeugnisse ist darauf zu achten, dass im Produktionsprozess die Schuppen der einzelnen Haare immer in die gleiche Richtung weisen. Stehen Haare in der Wuchsrichtung gegeneinander, führt dies unweigerlich zu massiven Verfilzungen. Da es für den Produktionsprozess sehr aufwendig ist, die verwendeten Haare immer in Wuchsrichtung zu halten, wird häufig aus Kostenersparnisgründen das Haar vorab mittels eines chemischen Prozesses von der Schuppenschicht befreit. Diesen Prozess nennt man bei der Wollverarbeitung eine „filzfrei Ausrüstung“ Damit wird bei Wollerzeugnissen einer Knötchenbildung vorgebeugt. Genau mit diesem Prozess wird auch menschliches Haar für eine filzfreie Verarbeitung hergerichtet.